Skelettsystem – Knochen – Aufgaben

Ausbildung Tierphysiotherapie / Pferdephysiotherapie / Bereich Anatomie

Die Knochen im Körper haben verschiedene Aufgaben / Funktionen, wobei sich die Funktion in der Architektur der Knochen wiederspeigelt:

  1. Stützung und Bewegung des Körper
  2. Schutz der Weichteile (Schädel, Brust)
  3. Stoffwechsel
  1. Blutbildung (Hämatopeose) / rotes Knochemark
  2. Mineralstoffhaushalt / Phosphor- und Kalziumspeicher

Der Knochen adaptiert ständig Umwelteinflüsse (Druck- /Scher- / Zugkräfte) in den er sich lebenslang auf- oder abbaut.

ca. 66 % des Knochens sind anorganisch. Durch Entkalkung wird der Knochen biegsam (Säure).

ca. 34 % des Knochens bestehen aus organischen Stoffen. Durch Mazeration mittels Base wird der Knochen brüchig.

 

Skelettsystem – Knochen – Osteologie

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Die Osteologie (Knochenlehre) ist die Lehre vom Skelettsystem.

Der Knochen (lat. Ossa) ist ein Organ, das sich aus fünf Grundbausteinen zusammensetzt (Röhrenknochen):

  1. Periost (äußere Knochenhaut, auch Periosteum)
  2. Knochengewebe
  3. Endost (innere Knochenhaut, auch Endosteum)
  4. Medulla Ossium (Das in der Markhöhle befindliche Knochenmark)
  5. Cavum medullare (die Markhöhle, hier befinden sich auch Blut- / Lymphgefäße und Nerven)

Die Form des Knochens ist tierartspezifisch und genetisch festgelegt.

Der Knochen ist kein starres System, sindern er passt sich ständig den wechselnd wirkenden Kräften (Zugkräfte, Scherkräfte, Druck) und Belastungen an.

Die Steuerung des Auf- und Abbaus erfolgt auf hormoneller Ebene.

Faustformel für die Knochenzusammensetzung ist ein Drittel organische Bestandteile, zwei Drittel Mineralstoffe.

Skelettsystem – Knochen – Chondrogenese

Tierphysiotherapie Ausbildung – Anatomie – Skelettsystem – Knochen – Chondrogeense

Die Chondrogenese (Knorpelbildung) ist ursächlich auf das mesenchymale Bindegewebe (Mesoderm) zurückzuführen. Embryonale Bindegewebe verdichtet sich in Form von Lammellen um den Knorpel und bildet die Knorpelhaut (Perichrondium).

Fibroblasten werden zu Chrondoblasten, dass heisst Knorpelhautzellen weden zu knorpelbildenden Zellen. Dadurch findet auf der einen Seite der Knorpelwachstum statt (nach außen durch Vermehrung der Chondroblasten in der Knorpelhaut / appositionell). Auf der anderen Seite findet die Vermehrung in der Knorpelmatrix selbst durch Vermehrung von Chrondozyten von innen statt (interstitiell).

Die Versorgung des Knorpels erfolgt größtenteils durch Diffusion aus dem umliegenden Gewebe, da kaum eine Nerven- oder Gefäßversorgung des Knorpels erfolgt.

Skelettsystem – Knochen – Knorpeliges Skelett

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Chondorozyten (Knorpelzellen) wie auch Osteozyten (Knochenzellen) bilden sowohl kollagene Bindegewebsfasern als auch die sich in den Interzellularräumen befindlichen Grundsubstanzen, die ohne Form sind.

Im Gegensatz zum Knochen besitzt der Knorpel vor allem eine andere Struktur der Grundsubstanz, genannt Knorpelmatrix. Sie besteht zu zwei Dritteln aus Wasser und hat einen großen Anteil von Glykosaminoglykanen (bspw. Hylauronsäure). Die Knorpelfasern unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Qualität in elastischen Knorpel (bspw. äußerer Gehörgang, kleine Bronchien), hyaliner Knorpel (bspw. Gelenk-, Rippen-, Nasenknorpel) und Faserknorpel (bspw. Bandscheiben, Menisken).

Der Aufbau gibt dem Knorpel neben der Festigkeit und Elastizität auch die Befägung zur indung von Wasser.

Skelettsystem – Knochen – Grundlagen des Skeletts

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Aus dem Mesoderm, dem mittleren Keimblatt der Embryoblasten entstehen alle Teile des Skeletts.

Das Mesoderm entwickelt sich in verschiedenartige Bindegewebe, die später bspw. Knochen, Bänder, Knorpel und Sehnen darstellen. Dabei bestehen alle Bindegewebe aus Zellen mit Flüssigkeit gefüllten Zellzwischenräume (Interzellularräume) und kollagenen/elastischen fasern (Formgebung).

Das Mesoderm ist weiterhin der Ursprung des Stützgewebes, heisst der Vorläufer von Knorpel (Chondroblasten, die Knorpel bilden und zu Knorpelzellen / Chondrozyten reifen) und Knochen (Osteoblasten, die Knochen bilden udn zu Knochezellen / Osteozyten reifen).

Skelettsystem – Verknöcherung – Ossifikation

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Ossifikation nennt sich die Bildung von Knochengewebe.

Es existieren zwei Formen der Verknöcherungen bzw. Ossifikation.

Chondrale Ossifikation:

Chondrale Ossifikation heißt die sekundäre, indirekte Verknöcherung. Man unterscheidet diese Art der Ossifikation noch in eine perichondrale und eine enchondrale.
Beispiele für diese Knochen sind Wirbelkörper, Rippen und Brustbein (Ersatzknochen).

Desmale Ossifikation:

Dies ist die direkte, primäre, bindegewebige Verknöcherung. Hier werden „Bindegewebsknochen“ gebildet. Beispiele hierfür sind Teile der Skapula, einzelne Schädeldeckknochen oder die perichondrale Knochenmanschette der Röhrenknochen, die allgemeine Frakturheilung oder der Unterkiefer.